Birthe Blauth 

geb. 1969

Doctorate in Chinese Studies, Ethnology and European Art History at Ludwig-Maximilians-University, Munich. Specialist area: iconology, mythology, religious anthropology.


WORKS IN PUBLIC COLLECTIONS AND BUILDINGS

2011

Kunstmuseum Bonn/Germany

2011

Johannesfoyer Saarbrücken/Germany, acquisition of the bishopric Trier


PRIZES AND AWARDS

2014

City of Munich, studio sponsorship (2014 - 2017)

2014

Sponsored booth on the UNPAINTED media art fair

2013

ikonotv, Artist Of The Month June

2011

City of Munich, studio sponsorship (2011 - 2014)

2011

Winner of the competition of the bishopric Trier about the best art concept for the lobby and staircase of the Johannesfoyer in Saarbrücken/Germany

2011

Bavarian Studio Sponsorship

2010

BundesGEDOK Kunstpreis, Dr. Theobald Simon Preis

2010

International Studio & Curatorial Program (ISCP), Brooklyn, New York

2010

City of Munich, sponsorship

2010

Gallery Bezirk Oberbayern, catalogue sponsorship

2009

Prinzregent-Luitpold-Foundation, Munich, project sponsorship

2008

City of Munich, travel sponsorship

2005

Rotbuchen Award, second prize

2005

Andreas Art Award

2004

HausderKunstAward, Munich


SHOWS (selection)

2015

Rathausgalerie Kunsthalle, Munich, opening July 10 until Sept 6

GlobalDraw Project, Oude Stadtsgalerij, Heerlen, Netherlands, May/June

The Running Dog, apartment of art, Munich, opening April 11 until May 5 (solo)

2014

IDOL, Künstlerhaus Vienna

KHBi2 – TRANSFER, 2nd KloHäuschen Biennial, Munich, curator Matthias von Tesmar

VECTOR Artists Journal, Issue 4 + 5, editors Peter Gregorio, Javier Barrios, at Printed Matters, The NY Art Book Fair, Moma PS1, New York

VECTOR Artists Journal by VECTOR PRODUCTIONS INC New York, Issue 5, Berlin, launch at Schau Fenster, Berlin

„Hamlet’s Mill“, KloHäuschen Munich, Germany, solo show with video, installation, 24-days-performance, starting Mai 29 at 00:00 am

Kunst im Bau 5, installation in the former engineering workshops of the Isarthal Railway, Munich (curator Christoph Nicolaus)

UNPAINTED media art fair, Munich, lab 3.0: positions of media art (curator Li Zhenhua)

2013

ikono On Air Festival on ikonotv, ikono Menasa and numerous locations in Berlin

Villa Biesental, Berlin, K-Geist 100 Economy Pack

Installation in the studio building of the City of Munich, K-Geist 100 Studio, (with Jutta Burkhardt)

2012

Satellite For Contemporary Art, Platform 3, Munich, Raw Material Artistic Spirit

Repository For Knowledge And Art in the Syntopic Salon, Potsdam, Germany, a collaboration with the Berlin Brandenburg Academy of Science

Biennale For One, KloHäuschen Munich, Germany

German Consulate General, New York, Etsi Omnes Ego Non

2011

532 Gallery Thomas Jaeckel, New York, USA, The Shadows of the Fire in my Mind, (solo show)

Regensburg New Art Society, Regensburg, Germany, kitchnapping goes shopping

Kunstherberge Birkenau, Munich, Germany, The Driftwood Project (Feb - Mai)

Salon, ISCP Gallery, Brooklyn, New York, USA

Künstlerforum Bonn, Germany (solo show)

2010

Open Studios, International Studio & Curatorial Program (ISCP), Brooklyn, New York, USA

Gallery Bezirk Oberbayern, Munich, Germany, Et In Arcadia Ego, (solo catalogue)

2009

Ebersberg Art Society, Ebersberg, Germany

Brainwash, performance at St Luke’s Church, Munich

Art Meets Fashion, nurjungekunst.de, Prater Island, Munich

2008

The Medium of Drawing, Great Art Show, Haus der Kunst, Munich, Germany

2007

The Dark Side of Beauty, nurjungekunst.de, Munich, Germany

real, sortiert, fingiert, Linhof-Gallery, Munich, Germany

Centre for Contemporary Art, Plovdiv, Bulgaria

Goethe Institute, Sofia, Bulgaria

2006

Landshut Art Society, Landshut

2005

Ebersberg Art Society, Ebersberg

art/s/hopping, Munich, Germany, (solo show)

2004

lab 30, Laboratory for Experimental Video and Sound, Kulturhaus abraxas, Augsburg, Germany


Der laufende Hund

Die Arbeiten der Konzept- und Videokünstlerin Birthe Blauth hinterfragen unsere Wahrnehmung der Realität und unsere Vorstellungen von der Realität. In der Ausstellung im apartment of art zeigt sie neue Arbeiten, die sie 2014 – 2015 entwickelt hat.


Die animierte Videoarbeit „Merry-go-round“ beschäftigt sich mit der Konstruktion von Realität durch Worte. Die Kamera kreist endlos in einem digital konstruierten Zimmer ohne Eingang. Es ist ein Büro mit einer eigenartigen Ordnung oder Unordnung, einer absurden Zusammenstellung von Dingen. Oben und unten endet das Zimmer wie abgerissen in einer grauen Fläche. Einem plötzlichen Ende der Realität? Oder ist das die Realität und wir ignorieren sie? Die Dinge im Zimmer werden durch Benennungen betont, geordnet, hervorgehoben, - real? Jedoch die Benennungen und Kategorien ändern sich mit jeder Runde. Und je mehr benannt wird, desto weniger wird das Zimmer - die Realität? -, wahrgenommen. Am Ende sind es nur noch Namen, die Bilder machen wir selber. Und während der ganzen Zeit spielt ein Leierkasten immer dieselbe Melodie, leicht verstimmt, nicht im Takt und manchmal lächerlich falsch.

Die Installation „Tee mit Madeleine“ nimmt Bezug auf die Madeleine-Episode in Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, in der der Erzähler durch den Geschmack eines in Lindenblütentee getauchten Madeleine-Gebäcks in eine bislang vergessene Episode seiner Vergangenheit katapultiert wird. Wir erleben nie nur die momentane Gegenwart. Alles, was wir sehen, hören, riechen, schmecken, holt Bruchstücke der Vergangenheit hervor, die unser Erleben und unseren Blick auf die Gegenwart und momentane Realität verändern. Derselbe Auslöser bringt jedem Menschen andere Relikte. In einer Unterhaltung beim Tee, die als Soundinstallation zu hören ist, werden den beiden Gesprächspartnern jeweils dieselben Stichworte gegeben. Beide driften damit in völlig unterschiedliche Welten, treffen sich kurz beim nächsten Stichwort und trennen sich wieder.

Die Bilder aus der Serie „Moments“ stellen die Gleichzeitigkeit und gegenseitige Durchdringung mehrerer Zeitebenen in unserem Erleben dar. Die Bilder erinnern an Traumbilder, die wir noch träumend als real empfinden, im Wachzustand als unrealistisch verwerfen, da wir die Realität der Vermengung mehrerer Zeiten in unserem gegenwärtigen Erleben ignorieren.

Die Wandarbeit „Der laufende Hund“ bindet die Arbeiten inhaltlich zusammen. Das rund um den Raum laufende Ornament, die runde Variante des Mäanders, war besonders in der griechischen Antike beliebt. Es symbolisiert die Ewigkeit, die Wiederholung des immer Gleichen nur an anderer Zeitposition. Vielleicht ändert sich die Position auch nicht. Vielleicht läuft alles rund. Immer gleich mit kleinen Volten, so dass man es nicht bemerkt. Labyrinth und Ewigkeit zugleich. Immer dieselbe unnahbare Realität. Durch Worte erschaffen, verändert, versteckt, konstruiert, strukturiert. Und ohne Worte? Nur ein rundum den Raum laufender Hund.

Arbeiten in der Ausstellung:

  • Merry-go-round, 2015, animiertes Video, 13:39 Min., gezeigt als Beamerprojektion.

  • Tee mit Madeleine, 2015, Soundinstallation, Dauer ca. 10 – 15 Min.. Installation besteht aus: Tisch mit einer Kanne Lindenblütentee und zwei Tassen, Madeleinegebäck, zwei Hocker, zwei Kopfhörer. Dialogstimme 1 rechtes Ohr, Dialogstimme 2 linkes Ohr.

  • Moments, 2015, zwei Bilder aus der Serie, 120 x 70 cm, Fine Art Prints auf Bütten 140 x 90 cm

  • Der laufende Hund, 2015, 17 x 2100 cm, Ornamentband als Wandtatoo unter der Decke umlaufend.